BUND beobachtet teils massiven Wasserverlust in Brandenburger Seen (2024)

Klimawandel - BUND beobachtet teils massiven Wasserverlust in Brandenburger Seen

Mo 13.05.24 | 17:13 Uhr

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BUND beobachtet teils massiven Wasserverlust in Brandenburger Seen (1)

    Die Durchschnittstemperatur in Brandenburg steigt kontinuierlich an - mit fatalen Folgen für die Seen des Landes. Die Umweltschützer des BUND fordern ein rasches Umdenken, um einem "Halbwüstenklima" entgegenzuwirken.

    Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) befürchtet, dass den Seen in Brandenburg angesichts des Klimawandels das Wasser ausgeht. Die Gewässer seien akut gefährdet, und die Grundwasser-Neubildung gehe zurück, teilte der BUND am Montag bei der Vorstellung eines Seen-Reports mit.

    Neben der Klima-Erwärmung werden als Gründe unter anderem auch der Umgang mit Wasser etwa in der Landwirtschaft und der Bergbauregion in der Lausitz genannt.

    • IMAGO/Kickner

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    Überall gehen laut Volpers die Wasserstände in den Seen zurück, wenn auch unterschiedlich stark. Bei einer Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad drohe ein Totalverlust der Seen. Es sei auch zu befürchten, dass Brandenburg ein "Halbwüstenklima" bekomme. "Es wird nicht lebensfreundlicher für uns Menschen", so Volpers, der mehr Anstrengungen der Landesregierung zur Klimaanpassung forderte.

    • dpa/Hammerschmidt

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    Dem BUND-Bericht zufolge weisen 79 Seen in Brandenburg, die größer als 50 Hektar sind, schon sinkende Wasserstände auf. 15 dieser Seen leiden demnach sogar unter auffallend hohen Rückgängen, bei denen der Pegel in den letzten zehn Jahren im Mittel zwei Zentimeter pro Jahr gesunken ist.

    Der Bericht listet konkrete Beispiele auf. So sank der Pegel des Groß Glienicker Sees zwischen Berlin und Brandenburg allein von 1995 bis 2020 um mehr als anderthalb Meter. Der Rangsdorfer See, ein beliebtes Ausflugsziel im Landkreis Teltow-Fläming südlich von Berlin, weise keinen guten Zustand auf. Seit etwa fünf Jahren sinke sein Wasserspiegel immer weiter. Vermutet werde, dass zu viel Wasser in den Zülowgraben abfließe.

    Stark gesunken sei der Wasserstand auch im Straussee in Strausberg (Märkisch-Oderland). In den Jahren 2016 und 2017 sei die Anlegestege umgebaut worden, da der Pegel so stark gesunken sei, dass die Stege nicht mehr gefahrlos genutzt werden konnten. In den letzten Jahren habe wegen des geringen Wasserstands das 1925 eröffnete Freibad geschlossen bleiben müssen. Auch der berühmte Stechlinsee zeige sich in schlechter Qualität. Seit 2010 habe sich der Phosphorgehalt des Sees vervierfacht, auch der Sauerstoffgehalt sei gesunken, heißt es in dem Bericht.

    Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.05.2024, 19:40 Uhr

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    1. 110.

      Antwort auf [Arno Nym] vom 14.05.2024 um 16:33

      Je nach Bodenbeschaffenheit und der Lage des Grundwassersleiters sind Zeiträume bis 100 Jahre drin. Verbesserungen im Schichtenwasser können dagegen recht kurzfristig auftreten. Hier ist aber die Nutzung mitunter kritisch, da, je nach örtlichen Gegebenheiten, eine Belastung durch Beprobung ausgeschlossen werden muss - bzw. müsste. Bei privaten Brunnen für den heimischen Garten kann ich mir das nur schlecht vorstellen. Letztlich fehlt dieser entnommene Teil aber wieder beim Auffüllen des Grundwasserleiters. Auch nehmen trockene Böden, vor allem Sandböden, nur sehr schlecht das Wasser auf. Es perlt oder dringt nicht tief genug ein. So fließt es ab, führt zu Erosionen oder wird duch den "Kometen" wieder verdampft.

    2. 109.

      Antwort auf [Sheela ] vom 13.05.2024 um 17:51

      Was wäre das Leben für manche so öde, wenn es Tesla nicht gäbe.

    3. 108.

      Antwort auf [Thomas ] vom 14.05.2024 um 20:12

      Es ist zu vermuten, dass der Erfolg viele Väter hat... Da sich ein wirtschaftlicher und wassertechnischer Misserfolg abzeichnet, wird die Landesregierung nichts damit zu tun haben? Vor allem dann, wenn erweitert wird und die Bürgermeinung übergangen wird. Was dann passiert ahnt noch niemand?

      P.S. Das sind aber alles Kleinigkeiten im Gegensatz zu den ganz großen Dinge: Der leicht erkennbare Nickdiebstahl hier in#98 ;-) wiederholt sich ...

    4. 107.

      Antwort auf [Moritz] vom 14.05.2024 um 20:07

      Ist ja unglaublich, was sie hier alles unwidersprochen zum besten geben dürfen.
      Ich rede vom Wasserverbrauch, sie von Wuchszeit und Humus.
      Das Schlimme ist, dass ihnen ein Stadtmensch den Blödsinn auch noch glaubt.
      Natürlich wächst die Kiefer schneller, aber sie hat die geringste Transpiration (Nadeln). Laubbäume (Laub, Blätter) transpirieren (saufen) das 3- bis 4-fache. Deswegen hat man sie vor dem Klimawandel gerne auf dem märkischen Sandboden angepflanzt.

    5. 106.

      Antwort auf [Blüte] vom 14.05.2024 um 14:57

      Na unsere Landesregierung. Musk brauchte ein grünes Image in Berlin und der fertige B-Plan aus 2001 für BMW war der bequemste Weg, juristisch sauber, Tesla in Tesla-Geschwindigkeit anzusiedeln.
      Da spielen solche Kleinigkeiten wie Trinkwasserschutzgebiet, ausgewachsener Kiefernwald und Raubbau an dem Grundwasserreservoir des zuständigen Verbandes im Zuge des inzwischen messbaren und in großen Schritten voranschreitenden Klimawandels keine Rolle mehr.
      Sämtliche Unweltverbände haben sowieso keine Ahnung und die Anlieger bekommt man schon weichgequatscht; juristisch haben die sowieso keine Handhabe und der Zweck heiligt schließlich langfristig die Mittel.
      Wir werden sehen!

    6. 105.

      Antwort auf [Grundwasser] vom 14.05.2024 um 19:09

      Sie irren wieder einmal: Die PCK hat nur eine befriste Erlaubnis zur Wasserförderung.

    7. 104.

      Antwort auf [Thomas ] vom 14.05.2024 um 19:43

      Sie irren wieder einmal, diesmal sogar mehrfach: Die Kiefern wurden als Ersatz für die abgeholzten natürlichen Laubmischwälder angebaut. Der Grund ist banal: Die sind schneller erntereif. Dass die Kiefernnadel dabei auch schädlich für den Waldboden sind, wissen Sie aber bestimmt eben sowenig wie den geringeren Wasserbedarf von Laubbäumen und deren positiven Beitrag Humusbildung.

    8. 103.

      Antwort auf [Grundwasser] vom 14.05.2024 um 19:09

      Sie irren mal wieder! Die PCK fördert ihr Wasser nur auf Grundlage einer befristeten Erlaubnis.

    9. 102.

      Antwort auf [Moritz] vom 14.05.2024 um 14:49

      Einfach mal mit Google Earth oder Maps mit der Satellitenansicht im Drehkreuz um den BER navigieren.
      Wenn neben einem Großflughafen nicht quadratkilometerweise Fläche für die gewerbliche Nutzung zur Verfügung stehen würde, wäre es nach der Dornierstudie bereits der 2. Standortfehler.
      Der Bürgermeister hat extra den Hebesatz für die Gewerbesteuer auf den vergleichsweise niedrigsten Wert gesenkt, damit sich dort die Firmen niederlassen.
      Und der WSE muss hier weder eine Raffinerie noch einen Tagebau mit Trinkwasser versorgen, dafür aber Tesla. Und wenn der WSE die Förderung am Straussee einstellen würde, dann kann sich Tesla sein Wasser beim ZVWA oder MAWV zusammenkratzen.

    10. 101.

      Antwort auf [Moritz] vom 14.05.2024 um 19:11

      Na klar, durch die Musksche Versiegelung. Kiefern, sie Schlaumeier, benötigen weniger Wasser als ihre Muskschen Ausgleichssetzling auf dem Acker, der noch durch wundersame Weise zum Waldboden mutieren muss.
      Deswegen hatte man über Jahrhunderte überhaupt Kiefern im Brandenburgischen Sandboden angepflanzt.

    11. 100.

      Antwort auf [Thomas] vom 14.05.2024 um 18:09

      Ihre Frage wurde doch schon seit Anfang 2020 x-fach beantwortet: Es wird nach Rodung der Kiefernmonokultur in dem Industriegebiet mehr Wasser dem Grundwasser zugeführt als vorher. Man kann zudem den Eindruck gewinnen, dass Sie der Meinung sind, dass sich Grundwasser nur in Wasserschutzgebieten bildet.

    12. 99.

      Antwort auf [Moritz] vom 14.05.2024 um 17:15

      Wenn zu den bereits vorhandenen Verbraucher noch einer hinzutritt, verschärft sich die Situation. Daher war es unverantwortlich, Tesla die Ansiedlung im Berliner Umland zu gestatten. Der Rest hatt Bestandsschutz.

    13. 98.

      Antwort auf [Arno Nym] vom 14.05.2024 um 16:33

      Suggestivfrage? Weil die Flächen großflächig versiegelt wurden, insbesondere in den Trinkwasserschutzgebieten. Das ist nämlich eine Funktion dieser Gebiete. Eine ordentliche Fähigkeit der Versickerung; EIGENTLICH.

    14. 97.

      Antwort auf [Grundwasser] vom 14.05.2024 um 15:40

      Man erinnere sich an die Proteste, als einer der größten gewerblichen Wasserverbraucher Brandenburgs von den Sanktionen gegen Russland bedroht war. Bei dem spielte der Wasserverbrauch komischerweise keine Rolle, wohl aber bei einem eher kleinen Licht wie Tesla.

    15. 96.

      Ja, da hießes wieder, entweder sie schreiben, was wir lesen wollen, oder der Vertrag wird nicht verlängert.
      Das Wasser in Brandenburg reicht nicht. Da muss erst mal Tesla weg.

    16. 95.

      Warum wandelt sich der viele Regen nicht auch in Grundwasser um?

    17. 94.

      Antwort auf [Ludwig] vom 14.05.2024 um 12:20

      Fabriken, an der falschen Stelle errichtet, gegen den Rat der Experten, beschleunigen die Wasserrationierungen und deren Verschärfungen. Wenn es ganz schlimm wird, müssen bei nicht Beachtung der Klimafolgen, sogar teure Fernwasserleitungen gebaut werden. Alle müssen das zahlen. Die (Fehl?) Entscheider auch?

    18. 93.

      Antwort auf [Moritz] vom 14.05.2024 um 15:04

      Doch, die Fabriken verschärfen das Problem. Baut solche Fabriken in Gegenden mit hinreichend Niederschlag, z.B. in Westdeutschland.

    19. 92.

      Antwort auf [Blüte] vom 14.05.2024 um 14:57

      Wossi will aus Prinzip nicht verstehen, dass die Fabrik gar nicht das Problem ist. sondern das übermäßige Rassensprengen an heißen Sommerabenden. Die Experten des WSE haben dazu etwas auf der Homepage geschrieben, Das überrascht aber nicht, da Wossi, Kennste, Siehste, Weeste, Kasi, Blüte und die Lehrerin eh aus Prinzig dagegen ist.

    20. 91.

      Antwort auf [Ludwig] vom 14.05.2024 um 12:20

      Das mit der Wasserrationierung und der Verschärfung ab 2025 stimmt leider. Und in einem Gebiet, wo das Wasser nicht reicht, baut man Fabriken? Wer denkt denn so?

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